Vielleicht fragst Du Dich, was ich überhaupt mit dem Kompetenzmodell meine:
Kurz erklärt: Die unbewusste Inkompetenz ist ein paradiesischer Zustand. Ich kann etwas nicht und bin mir dessen nicht bewusst. Meine Tochter ist 2 Jahre, kann nicht Autofahren und hat damit kein Problem. Als ich damals 17 war, und die meisten meiner Freunde bereits 18, war mir diese Inkompetenz schrecklich bewusst, und das Erlangen des Führerscheins wurde oberste Priorität. Pünktlich zum 18. Geburtstag hatte ich den Lappen in der Hand – und befand mich auf der Stufe der bewussten Kompetenz. Meine gesamte Konzentration wurde benötigt für all die vielen Dinge, die beim Autofahren wichtig sind: Anschnallen, Spiegel, Handbremse raus, Gang rein, Blick in den Rückspiegel, Schleifpunkt finden….zack, abgewürgt. Vielleicht erinnert ihr Euch auch noch an Eure ersten Fahrversuche. Wir brauchen ziemlich viel Hirnkapazität, wenn wir etwas Neues lernen und es erfordert unsere ganze Aufmerksamkeit (bewusste Kompetenz). Und irgendwann klappt es von allein und wird zur Gewohnheit. Oder wer von Euch kann sich noch genau daran erinnern, wie die Strecke aussah die er heute zur Arbeit gefahren ist?
Wenn wir Dinge tun, die uns in Fleisch und Blut übergegangen sind, befinden wir uns im Stadium der unbewussten Kompetenz.
So weit so gut – und in vielen Fällen sehr nützlich. ABER: Nicht immer.
Die meiste Zeit des Tages verbringen wir im Autopilot und viele Dinge laufen wie gewohnt ab. Dazu gehört oft auch unsere innere Haltung, also die Einstellung, die wir zu diversen Themen, Menschen, Situationen haben.
Mit dem Thema der inneren Haltung beschäftige ich mich seit vielen Jahren und es ist essentiell in meinen Workshops und Coachings.
Gewohnheitsmäßig denken wir z.B.:
• Oh nein, schon wieder der Wecker und ich MUSS aufstehen
• Dieses Meeting ist nervig und dauert viel zu lange
• Der Kollege ist halt schwierig und unzugänglich
• der Kunde kommt immer mit Sonderwünschen, war ja klar, dass er nicht zufrieden ist
• …
Was hat das alles mit Dir zu tun? Unsere Haltung wirkt sich nicht nur auf uns, sondern auch auf unsere Umwelt aus. Du könntest Dir darüber bewusst werden, dass Du bisher noch nicht probiert hast, mit einem anderen Gedanken aufzustehen( bewusste Inkompetenz). Und genau hier könntest Du starten, Deine Routinen zu verändern und Deinen gesamten Tag anders zu beeinflussen:
Zum Beispiel, indem Du den Tag mit einer Dankbarkeitsübung beginnst: Wofür bist Du genau jetzt dankbar? Danke für die Nacht in einem warmen Bett, die heiße Dusche und den frischen Kaffee. Jetzt stehe ich auf und mache aus diesem Tag einen guten Tag. Indem Du Dir vornimmst, bei der nächsten Begegnung freundliche Gedanken für den schwierigen Kollegen/in zu haben. Auch er/ sie ist ein Mensch, der gern Wertschätzung erhält. So bist Du auf der Stufe der bewussten Kompetenz mit Ihren Fallstricken. Dann heißt es: beobachten! Was passiert? Was ist anders? Wie geht es Dir? Wie reagiert Dein Umfeld auf Dich? Der Kollege grüßt heute freundlich und wird sogar gesprächig? Aber das Meeting verhagelt Dir doch wieder die Laune? Schnell zurück auf los! Üben, üben, üben!
Nicht alles klappt mit dem 1. Versuch. Wir üben und scheitern. Wir fallen und stehen wieder auf. Nur dadurch gelingt es uns, weiter zu kommen. Und damit wir uns nicht in einem Hamsterrad gestrandet fühlen, lohnt es sich doch, mal ein paar Anstrengungen außerhalb unserer Gewohnheiten zu unternehmen. Vielleicht gibt es Mitstreiter, die dieses Meeting auch gern produktiver und freundlicher gestalten wollen? Setzt Euch zusammen. Redet miteinander. Von Mensch zu Mensch.
Das Leben ist eine ständige Herausforderung und auch ewiges Lernen. Sobald Du eine Situation meistert, wird es Dir bestimmt zeigen, dass Du in einem anderen Bereich noch „inkompetent“ bist. Das ist doch schön! Die Autoindustrie hat das autonome Fahren bereits entwickelt. Vielleicht sollten wir uns einmal fragen, was es bedeutet, autonom, also selbstbestimmt zu leben. Nicht durch eingefahrene Gewohnheiten und Glaubenssätze, sondern jeden Tag neu, mit einem wachen und bewussten Geist, der uns dabei unterstützt? So werden wir die Treppen des Kompetenzmodells für immer nutzen können.
Der Frühling ist da und seine Energie bringt viel Frisches und Neues in die Welt. Vielleicht ist das Angebot einer meiner Workshopsinteressant für Dich und Dein Team/ Unternehmen, um auch hier überflüssiges Loszuwerden und eine neue Haltung zu etablieren? Die genaue Beschreibung findest Du hier:
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