Geht es Dir auch so?

Gerade war noch Weihnachten und schwupps ist der 1. Monat des Jahres auch schon wieder vorbei und das ewige Mühlrad dreht sich fleißig weiter. Vielleicht hast Du die Zeit zwischen den Jahren auch tatsächlich zum Innehalten nutzen können, um einfach mal vor Dich hin sinnieren zu können?

Das tun wir nämlich viel zu selten. Genauso wie träumen. Oder Gedanken absichtslos schweifen lassen.

Wir haben ja immer ach so viele Ziele und Pläne und To-do’s.

Sind fokussiert. Konzentriert.

Ich habe letztes Jahr mit einer Gruppe von Führungskräften einen Workshop gestaltet. Eine Einstiegsübung war, welche wirklich großen Träume, Wünsche und Ziele sie für ihr Leben noch haben. Das Ergebnis fand ich schrecklich ernüchternd, denn die Träume waren so unglaublich klein. Und so realistisch, dass ein SMARTES Ziel reichen würde, um sie umzusetzen. Und das ist ziemlich traurig.

Wenn man sich ein bisschen mit den Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz befasst, lernt man schnell, dass wir es in der Hand haben, wie wir unsere Zukunft gestalten und dass es notwendig ist, all die Fähigkeiten zu trainieren, die uns von Robotern unterscheiden, denn in Sachen Wissen sind sie jetzt schon viel schlauer als wir. Unsere besonderen Eigenschaften wie Kreativität, werteorientiertes Denken und Handeln, Kooperation, das positive Beeinflussen der eigenen inneren Einstellung und Mitgefühl müssen unbedingt gefördert und auch gefordert werden. Nur wie viel Raum bleibt im täglichen Arbeitsleben, sich diesen Themen zu widmen? Noch nicht ganz so viel.

Also habe ich mich für den 2. Workshoptag anders vorbereitet.

Bewaffnet mit Zeitschriften, Farbe, Kleber, Stiften und großen Papierbögen kam ich in den Seminarraum und widmete dem Thema Kreativität etwas mehr Zeit. Meine Führungskräfte gingen mit der Frage im Hinterkopf: „Welche großen Träume und Wünsche für Dein Leben hast Du?“ eine Runde am See spazieren. Mit winterlich geröteten Wangen und einem Lächeln im Gesicht erschienen sie wieder. Und jetzt durften sie basteln, kleben, schreiben, malen – und eine Collage erstellen für ihre nächsten 2 Jahre. 

Vielleicht ist Dir das unter dem neudeutschen Begriff Visionboard schon mal begegnet. In dieser Stunde waren sie fokussiert, konzentriert, ja fast beseelt, denn verborgene und vergessene Sehnsüchte wurden wieder geweckt. Es entstanden wundervolle Bilder und bei der Vernissage dieser Werke ergab sich ein berührend ehrlicher und persönlicher Austausch unter den Teilnehmern. Den Rest des Tages verbrachten wir mehr mit den „Business-Themen“, die Stimmung aber blieb gehoben. Einige haben diesen Kreativprozess mit ihren Teams umgesetzt, Team-Collagen zieren die Wände und hier und da erreicht mich eine Email in der steht: „Mein Wunsch wurde Wirklichkeit“ oder „Ich habe ihn jetzt in die Tat umgesetzt“. Das macht mich sehr glücklich.

Und jetzt bist du dran:

Hängt bei Dir auch schon ein Visionboard an Deiner Wand? Wenn nicht, dann könnte das eine wunderbare Wochenendbeschäftigung sein – und alte Zeitschriften werden für einen guten Zweck verwendet.

… und so ein schönes Bild ist vielleicht auch ein bisschen motivierender als jährlich ähnliche gute Vorsätze, die Ende Januar bereits vergessen sind!

In diesem Sinne wünsche ich Dir ganz viel kreative Energie!

Deine
Iris Dorn